Minimalinvasive Zahnerhaltung

1. Prävention,
unter Prävention verstehe ich die genaue Befundung mittels Betrachtung der Zähne unter einer Lupenbrille. Wenn notwendig unter Verwendung eines Kaltlichtes (WHITE LIGHT von LC.LERCHER) zum Durchleuchten der Zahnzwischenräume zum aufspüren von kariösen Zwischenräumen und/oder mittles Bißflügel Röntgenbildern der Zahnschwischenräume (Approximalkontakte) zur rechtzeitigen Kariesermittlung.

Wichtiger Punkt der Prävention ist die PZR (professionelle Zahnreinigung). Hierbei werden alle Zähne rundherum von festen Belägen und Verfärbungen befreit und im Anschluss findet eine Remineralisation statt, dies dient der Vorbeugung von  Karies und Zahnfleischentzündungen (Gingivitis/Parodontitis).

2. Kariestherapie,
wenn nun die Kariesbakterien den Schmelzbereich verlassen und ins Dentin vorgedrungen sind, wird es nötig diesen Prozess zu stoppen, dies gelingt durch minimal-invasives Entfernen der kariösen Läsion und dem dentinadhäsiven rekonstruieren mit keramisch verstärkten Composites. Wenn die Kariesbakterien nur den Schmelz befallen haben besteht die Möglichkeit einer intensiven Reminerilisation des Zahnzwischenraumes oder einer anderen Zahnoberfläche mittles Curodont Repair (Biomimetic mineralization of inital carious lesions and similar defects).

3. Parodontologie,
ist es dazu gekommen, das der Zahnhalteapparat, das Zahnfleisch durch Bakterien entzündet wurde und eine Gingivitis oder Parodontitis entstanden ist, ist es dringend erforderlich, diese so schnell wie möglich zu behandeln. Die Parodontitis ist eine bakteriell bedingte Entzündung, die sich in einer weitgehend irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodontium) zeigt. Bei Unterlassung erhöht sich die Endokarditis Gefahr erheblich. Bei der Parodontose Behandlung werden alle Bereiche des Zahnes, die unterhalb des Zahnfleisches liegen unter lokaler Betäubung gereinigt, Poliert und mittels Spülungen und dem PACT Laser (Photo-aktivierte Therapie) desinfiziert. Im Anschluss ist es sehr wichtig kurze dreimonatige Intervalle der PZR (professionellen Zahnreinigung) einzuhalten, um den Therapie-Erfolg zu gewährleisten und beizubehalten.

4. Endodontie,
sind die Bakterien der Karies so tief in den Zahn (Dentin) eingedrungen, das die Bakterien die Nervenhöhle (Pulpen Cavum) erreicht haben und das Gewebe des Zahnnervs (Pulpa) entzündet ist, wird es notwendig, zum Versuch des Zahnerhalts, eine Wurzelkanal-Behandlung (Endodontie) durchzuführen. Endodontisch behandelte Zähne neigen dazu spröde zu werden und leichter zu frakturieren, aus diesem Grund ist es ratsam, bei gelungener Behandlung den Zahn durch ein Onlay vor Frakturen zu schützen. Bei der Wurzelkanalbehandlung wird das komplette Wurzelkanalgewebe mittels spezieller Feilen entfernt, die Kanäle werden gründlich zwischen jeder Feilengröße mit drei verschiedenen Spüllösungen chemisch-physikalisch gespült und mit dem PACT Laser (Photo-aktivierte Therapie) behandelt und zunächst mit einer medikamentösen Einlage und einem provisorischen Verschluss versehen um nach 7-10 Tagen erneut gereinigt, gespült und Photo-aktiviert zu werden, bevor eine Wurzelkanalfüllung durch laterale Kondensation mit Guttapercha Stäbchen erfolgt. Der Aufbau des Zahnes muss mit Dentin-adhäsiver Mehrschicht Rekonstruktion mittels keramisch verstärkten Composites erfolgen, da nur dieses Vorgehen den Ausschluss durch die erneute Infiltration von Bakterien bis in die Wurzelspitze garantiert.

5. Zahnkronen,
wenn die Ausdehnung eines Zahndefektes zu groß für eine Dentin-Adhäsive Mehrschichtrekonstruktion ist, wird es notwendig Einzelkronen, ich persönlich bevorzuge Zahnsubstanz schonende Teilkronen oder Onlays, zu erstellen. Diese sind ebenfalls zahnerhaltende Maßnahmen und kein Zahnersatz, denn es wird nur defekte Zahnsubstanz ersetzt und keine Zähne. Sie werden in Deutschland jedoch gebührenrechtlich wie Zahnersatz behandelt.