Sollte Fluorid genutzt werden?

Dazu gibt es verschiedene Meinungen

Einerseits dient Fluorid der Remineralisation der Zähne, andererseits ist es alternativmedizinisch etwas im Verruf, da es die Zirbeldrüse verkalken soll. Doch zunächst ein paar wissenswerte Details zur Fluoridierung der Zähne oder Fluoridtherapie: Allgemein wird in der Zahnheilkunde die Fluoridierung der Zähne als Prophylaxe-Maßnahme durchgeführt. Etliche wissenschaftliche Studien belegen, das Fluorid in der Kariesprophylaxe hilfreich ist. Für Kinder gibt es Fluorid-Tabletten, die in der Dosierung dem Alter des Kindes gemäß angepasste Dosen Fluorid beinhalten. Dabei ist es wichtig und gut, wenn auf zusätzliche Fluorid Gaben in Wasser, Salz und ähnlichem bei diesen Kindern verzichtet wird, damit es nicht zu einer Überdosierung kommt, das könnte bleibende weiße Flecken auf den Zähnen hinterlassen (sogenannte White-spots)

Generell werden in der Zahnheilkunde ausschließlich niedrige Dosierungen von Fluoriden verabreicht, die gesundheitlich bedenkenlos sein sollten. So ist der Gehalt an Fluorid in Zahnpasta auf 1500ppm (Teile pro Million) begrenzt. Bei Kinderzahnpaste ist er auf 250 bis 500ppm reduziert, da Kinder erfahrungsgemäß einen größeren Anteil an Zahnpasta herunterschlucken und in Verbindung mit Fluoridtabletten würde es dann schnell zu einer zu hohen Dosis an Fluorid kommen. Wir setzten generell sehr gerne das Tooth Mousse, mit Calcium und Phosphat ohne Fluorid, von GC ein. Auch für die Remineralisation der Zähne zuhause ist das Tooth Mousse hervorragend geeignet. Für die Patienten die gerne zusätzlich Fluorid im Inhalt haben möchten, gibt es die MI Paste Plus, ebenfalls von GC.

Wie wirken denn Fluorid oder Tooth Mousse überhaupt?

Durch die Nahrung kommt es jedes Mal zu Säureangriffen auf den Zahnschmelz. Dabei wird der Zahnschmelz durch Demineralisation entmineralisiert, d.h. Calcium wird aus dem Zahnschmelz herausgelöst. Normalerweise wird dann Calcium aus dem Speichel wieder eingebaut, das nennt man Remineralisierung. Wenn sich Demineralisation und Remineralisation ausgleichen, kommt es nicht zur Bildung von Karies. Erst wenn die Remineralisation des Speichels den Verlust von Calcium aus dem Zahnschmelz nicht mehr ersetzen kann, kommt es zur Karies Bildung.

Fluoride oder Tooth Mousse unterstützen die Remineralisation durch den Speichel und helfen so die Bildung einer Karies zu verhindern

Der Beginn einer Demineralisation oder Entkalkung findet zunächst im Schmelzbereich statt, auf der Oberfläche des Zahnes, sehr gerne auch an den Zwischenraum Kontakten der Zähne. Solange die Entkalkung das Dentin (Zahnbein) noch nicht erreicht hat, besteht die Möglichkeit der Remineralisation. Sobald das Dentin erreicht wird, breitet sich die Karies durch die Dentinkanälchen unter dem Zahnschmelz aus und ist mit Remineralisation nicht mehr zu erreichen.

Außerdem wirkt Fluorid härtend auf den Zahnschmelz. Durch den Einbau des Fluorids anstelle des herausgelösten Calciums in den Zahnschmelz, wird das Kristallgefüge verändert und die Löslichkeit verringert. Der so veränderte Zahnschmelz kann nicht so leicht durch Säure herausgelöst werden. Fluoride haben also eine Vorbeugende und reparierende Wirkung.